Diese Rubrik soll in regelmäßigen Abständen kurze Gedanken und Zwischentöne zum Thema Lobpreis & Anbetung zu Gehör bringen, mal musikalischer, mal inhaltlicher Art.

SELA ist ein hebräisches Wort, dessen genaue Herkunft und Bedeutung unklar ist. Möglicherweise ist es eine musikalische Anweisung, ein Zeichen für eine Atem- oder Gedankenpause oder einen Zwischenton.

In den Psalmen der Bibel erscheint es zwischen den Zeilen an insgesamt 70 Stellen. Vielleicht steht im Hintergrund ein hebräisches Wort mit der Bedeutung ?erheben?. Dann könnte SELA auf das Anheben der Stimme, einen Tonartwechsel oder die Rückkehr zum Kehrvers hinweisen. In der Zeit Jesu wurde es, wie das Wort ?Amen?, als eine Formel verstanden, die wichtige Inhalte herausstreichen soll. Alte Übersetzungen geben es mit ?Für immer und ewig? wieder.

Im Januar 2013 ist die CD "Himmel. Erde. Welt" im Vertrieb von Gerth Medien erschienen. Zum Erscheinungstermin führte Gerth ein Interview mit Guido Baltes zu Hintergründen, Entstehungsgeschichte und Inhalten der CD.

Wie entstand dieses Album? Wer ist daran beteiligt?

Die beiden Themen „Anbetung“ und „Welt“ interessieren mich persönlich schon sehr lange und haben auch meine Biographie entscheidend geprägt. Ich habe immer wieder in verschiedenen internationalen Kontexten Anbetung geleitet und erlebt. Dabei habe ich aber oft beobachtet: Menschen, die sich viel mit der Welt „da draußen“ beschäftigen, sind oft sehr arbeitsam und finden deshalb wenig Zeit für den Blick „nach oben“, also für Anbetung und intensive Gottesbegegnung. Und andersherum geht in unseren Anbetungszeiten der Blick zwar oft „nach oben“, aber mir fehlte dabei ganz oft die Perspektive für die Welt um uns herum. Aus dieser Erfahrung ist in mir immer mehr der Wunsch gewachsen, diese beiden Blickrichtungen miteinander ins Gespräch zu bringen.

Vor einigen Wochen war ich eingeladen, auf einem Missionsfestival für Jugendliche die Anbetung musikalisch zu leiten. Das hat mich neu ins Nachdenken gebracht über den Zusammenhang von Mission und Anbetung. In vielen christlichen Köpfen hat Anbetung zunächst einmal wenig mit Mission zu tun: Für die einen ist Anbetung eine fromme Veranstaltung, die Sonntags morgens in Gottesdiensten stattfindet. Für die anderen ist es eine besondere Art von Musik, die aus dem CD-Spieler ertönt. Für wieder andere ein persönliches emotionales Erlebnis. Aber mit Weltmission scheint es auf den ersten Blick wenig zu tun zu haben.

In den vergangenen Wochen haben wir weltweit Katastrophen und Kriege von erschreckendem Ausmaß erlebt. Die Medien sprechen von ?apokalyptischen Szenarien?. Wie kann man angesichts solcher Ereignisse noch sonntags im Gottesdienst stehen und Lobpreislieder singen? Welche Lieder haben wir, und welche Worte finden wir, um unsere Anbetung auszudrücken ? oder können wir nur noch verstummen? Für viele Christen stellt sich in diesen Wochen diese Frage ganz elementar. Auch mir hat sie sich gestellt, als ich mich auf ein Anbetungsseminar vorbereitet habe, das ich eine Woche nach dem Erdbeben in Japan zu halten hatte. Diese ganze Woche war geprägt von erschreckenden Fernsehbildern, mehr als zehntausend Todesopfern, der Angst vor dem atomaren Super-GAU und von Bombenangriffen in Libyen. Welchen Platz hat inmitten einer solchen Welt das Thema Anbetung?

In meinen Gesprächen mit Anbetungsleitern höre ich immer wieder die Frage, warum sich manche Gemeinden schwerer tun, Zeiten für Lobpreis und Anbetung in ihren Gottesdienst zu integrieren als andere. Verunsicherte Lobpreisleiter oder auch unzufriedene Gottesdienstbesucher fragen sich: Liegt es daran, dass unsere Gemeinde ?verstockt? ist und einfach nicht versteht, worum es geht? Fehlt ihnen das ?Herz der Anbetung?? Oder sind wir einfach zu traditionell und nicht für Veränderung offen? Liegt es an unserer Unfähigkeit als Lobpreismusiker? Oder haben wir einfach noch nicht die richtigen Lieder gefunden?

   
© G. Baltes / T. Schröder

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